Tag 1
Ankommen nach einer recht langen und verkehrsdichten, regenreichen Fahrt aus Richtung Wien kommend. Eintauchen und Aufbrechen in die Welt der Berge. Erster Kontakt mit der Gruppe, der Bergluft (Einstieg auf 1860m), der eigenen Bewegung, den Grenzen (z.B. die Volumen-Kapazität des Rucksackes akzeptieren), damit über die Schwelle treten und losgehen. Schweigend, bewußt atmend das erste Ziel die Hütte (2419m) mit den vielen Namen erreichen – bekannt als Chemnitzer Hütte, Nevesjochhütte oder Rifugio Porro. Wohltuendes herzliches Willkommen bei Familie Gruber – wir sind alle dankbar erfüllt- und dürfen 2 Nächte dableiben.
Statistik: 5,5 km • 8425 Schritte • 550 Höhenmeter • 2 Std. Gehzeit

Tag 2
Das ermöglicht einen 2. Tag mit leichterem Gepäck zu gehen. Wenn gleich ich alles anzuziehen habe, was ich habe – es ist sehr kalt. Einschliesslich Haube und Handschuhen (die ich mir für den Vormittag ausgeliehen habe, da ich meine großzügig daheim gelassen hatte). Da der Sommer 2018 schon so lang beständig währt, vergass ich fast, wie kalt es in den Bergen auch zu dieser Zeit sein kann.
Den Vormittag nutzen wir für eine kürzere Wanderung zum Tristensee, erster Kontakt mit Felsplatten und Blöcken, die uns in diesen Tagen immer wieder begleiteten. Dabei erkannte ich sehr schnell, wie wichtig jeder einzelne Schritt ist, immer in der Präsenz des Momentes sein, der Wind war kräftig und kalt, nützlich insofern, dass er uns die Felsblöcke trocknete und die Schrittsicherheit vergrößerte. Den Tristensee erreicht, fühlte ich mich glücklich und erleichtert. Die Gelegenheit durfte und wurde genutzt für erste „Eis“-Bäder, denen ich Vorzug gab zuzuschauen. Wir vollendeten an diesem Platz unsre morgens begonnene wertvolle aktive Chakren-Meditation mit Andreas und wanderten zurück, um – nach einer wohltuenden Mittagspause auf der Hütte – am Nachmittag erneut bei unbeständigem Niesel-/Wind-Wetter aufzubrechen über den Moosboden hinunter in den Kessel zur Göglalm (2027m), um von dort wieder aufzusteigen gen Nevesjoch.
Statistik: 14,78 km • 22745 Schritte • 475 Höhenmeter • 4:55 Std. Gehzeit


Tag 3
Der 3. Tag war ein ganz besonderer für mich, es war zum einen ein langer Wanderabschnitt auf dem Höhenweg (vom Nevesjoch zum Eisbruggjoch (2545m)) und zum anderen ergab sich das Angebot einen Gletscher des Östlichen Nefesferner zu begehen. Der erste meines Lebens! Verbunden mit innerer Aufregung und Respekt und Neugier und erwachender Sinnlichkeit. Eine Mischung der Besonderheit als menschliches Wesen dieses Naturschauspiel betreten zu dürfen und Details reflektierend wahrzunehmen. Der Einmaligkeit jedes Schrittes bewusst – begleitet von der Sonne, die den Gletscherschliff aus Granit bestrahlte, wärmte, die Politur der Oberfläche zu Tage brachte und glänzte, darin die immer sichtbar werdenden Einschlüsse vulkanischen Ursprungs oder Kalksteines. Das Ganze formierte sich zu wunderschönen kunstvollen Anblicken, die mich zum Berühren einluden. Am liebsten wäre ich geblieben, im inneren Tandava.





Nach der Überwindung eines sich in Auflösung befindendes, nicht unschwierigen Schneefeldes, erreichten wir alle glücklich die Edelrauthütte. Die mich nach der anfänglichen berührenden Schlichtheit und Einfachheit, dem Tag im Kontakt mit ursprünglichster Natur, etwas mit ihrer präsenten Modernität überraschte. Die Terrasse war ein Genuss und zu warten bis die Sonne hinter dem Berg verschwindet, einfach nur gut. Dankbarkeit und tiefer Schlaf!
Statistik: 16,13km • 24813 Schritte • 580 Höhenmeter • 5:25 Std. Gehzeit

Tag 4
Der 4. Tag vom Eisbruggjoch nach Tiefrasten in einer langen Wanderung entlang des Pfunderer Höhenweges bis zum Passenjoch, immer wieder Einblicke und Ausblicke und Erkenntnisse. Es lohnt stehen zu bleiben, Pausen einzulegen, in denen ich das GANZE um mich herum SEHEN konnte. Während des Gehens war Konzentration notwendig, jeder Schritt sollte gut gesetzt sein, auch wenn wir lange Strecken über Wiesenwege gingen. das Gelände war anspruchsvoll und die Vielfalt der Blumen um uns herum überwältigend.


Ein weiterer See offenbarte sich am Passenjoch und alle tauchten ein, kurz oder lang, wenig Bewegung, intensive Atmung machten es möglich und bereiteten uns vor, für die Überwindung der Scharte (2682m) die sich als recht schwierig herausstellte auch bedingt dadurch, dass genau eine Woche vor unserer Wanderung ein Berglauf darüber stattgefunden hat. Alle erreichten glücklich und erleichtert die Tiefrastenhütte (2319m), Respekt, Achtung, Achtsamkeit, feines Miteinander, Hilfe und Unterstützung haben uns verbunden.

Statistik: 19,26km • 29629 Schritte • 735 Höhenmeter • 6:25 Std. Gehzeit
Tag 5
Ausgeruht und inspiriert am 5. Tag nach einer weiteren wunderbaren Morge-Meditation sitzend zwischen 5 und 6.30 (https://open.spotify.com/embed/album/2MDLqIZyHsyKNX7DCsyIQI – „Mooji, The Calling”), hinauf Richtung Eidechs (2738m) über den Kompfossee. Nachdem einige von uns zum Ausruhen am See blieben, reizte mich der Aufstieg zum Eidechs sehr und so wagte ich den Anschluss an diese erfahrenen Bergsteigern und ging mit ihnen. Zwischendurch war ich – kletternd über Steine, mich am Seil festhaltend – den Abgrund hinter mir – extrem unsicher ob die Entscheidung richtig war und die Konzentration auf den Atmen verschaffte mir den Anker und den Mut Schritt für Schritt weiter zugehen. Den Gipfel erreicht zu haben, war überwältigend für mich – tiefe Dankbarkeit allem und allen gegenüber die mich dahin gebracht haben.

Nach einem ebenso bewusstem Abstieg folgten wir der Einladung dieses einzigartigen erfrischenden Bergsees.

Statistik: 9,51km • 14634 Schritte • 555 Höhenmeter • 3:30 Std. Gehzeit
Tag 6

Mit diesem Zimmer-Blick verabschiedete sich dieser ereignisreiche Tag und unser letzter Wandertag begann am nächsten Morgen. Wir stiegen an diesem Vollmond-Tag ab und auf (zum Kleinen Tor (2374m) und wieder ab zu einer Alm (2160m), von der aus wir über den Forstweg bis nach Mühlwald – unserem Ausgangsplatz – gelangten.
Statistik: 15km • 23130 Schritte • 350Höhenmeter • 4:25 Std. Gehzeit
Zusammenfassung
Wege gehen ist das, was es täglich zu tun gilt, dabei gehen sie hinauf und hinunter in unterschiedlichsten Qualitäten unter nicht planbaren Bedingungen. Entscheidungen sind zu fällen, angepasst an die Umstände des Momentes und die Achtsamkeit in jedem Augenblick ermöglicht eine volle Öffnung und Wahrnehmung. Die Neigung Erwartungen zu kreieren erweisen sich als überholt und überflüssig, da es nichts nützt, wenn der Weg so ist, wie er ist. Den WEG an sich während des Wanderns als Meister in Hingabe und Respekt anerkennen und annehmen.
Ernährung
Sich auf Berghütten vegan ernähren zu wollen, erweist sich als sehr schwierig und umständlich, am besten ist es nach wie vor, die benötigten Sachen selbst mitzunehmen – z.B. Müsli für ein dich stärkendes Frühstück oder Miso-Suppen als leichte Kost und für besseren Schlaf am Abend.

DANKE an ALLE mit denen ich dieses ER-GEHUNG erleben durfte und besonderen Dank an Benedikta Heiss unsere so besondere Bergführerin und Schamanin und Andreas Spornberger für Organisation und atmende sich bewegende Chakren.