Eine Woche im Juli, die letzte Woche des Monats, widmen wir, wie inzwischen seid langer Zeit Tradition, dem Ton. Wir gehen einen Schritt weiter und setzen uns auseinander mit der Materie die, sachlich betrachtet nur ein Aluminiumsilikat ist. Feucht und schwer liegt das plastische Material vor dir und lädt ein, Gestalt anzunehmen.


Dafür stehen dir verschiedene Optionen zur Auswahl. So wurde dieses Jahr modelliert, aufmodelliert und aufgebaut.





Eine Bastelwoche mit Tiefe? Ein Hausfrauentöpfern ganz anders? JA! Mit Bewusst-Sein gestalten und das Abgeben der Erwartungen an das sich entfaltende Wunder das zwischen deinen Händen entsteht. Ein fachlich-technisch step-by-step begleiteter Prozess hin zu etwas, was dich am Ende selbst überrascht. Dabei war erstaunlich, was unterwegs so alles passiert, erlaubst du dir erst spielerisch einzusteigen, und dem Weg zu vertrauen, wirst du aus dem Staunen nicht heraus kommen. Manchmal ging dies einfach, manchmal schwieriger. Ton erfordert Geduld, keine Frage, Zeiten die abgewartet werden wollen, um eine Weiterverarbeitung zu ermöglichen.

Schauen, Kontaktaufnahme zum Werkstück immer und immer wieder. Und ja, das was heute nicht beendet werden kann wird es morgen werden.



Parallel wurde glasiert, Dinge die es zu vollenden galt.





Oben ein mutiger Ausflug in die Welt der Yommon-Keramik


oder schwimmend Richtung Leuchtturm.


Jeder gab sein Bestes und genoss es erfüllt einzutauchen, manche Widerstände galt es zu überwinden, und manchmal war einfach die Mittagspause, in der ein liebevoll bereitetes veganes Mahl wartete, die Pause, die es gebraucht hat, um fortsetzen zu können.
Die Arbeit mit dem Ton verbindet uns zutiefst mit dem was wir einst waren, woher wir stammen, wie verbunden wir mit der Natur an sich sind. Es erdet uns und schenkt uns die Option zu gestalten, Kunst für den Alltag, Kunst im Alltag.
Es gibt kein Scheitern, immer kannst du von vorn beginnen und wieder neu schöpferisch das formlose Nichts in etwas Auszudrückendes verwandeln.
Danke für diese wunderbare erfüllte kreative Zeit, in der ich Euch begleiten durfte.
Man muss den Dingen
die eigene, stille
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann,
alles ist austragen – und
dann gebären…
Reifen wie der Baum,der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.
Er kommt doch!
Aber er kommt nur zu den Geduldigen,die da sind, als ob die Ewigkeit
vor ihnen läge,
so sorglos, still und weit…
Man muss Geduld habenMit dem Ungelösten im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.
Es handelt sich darum, alles zu leben.Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antworten hinein.
Rainer Maria Rilke